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NEE, ODER?

NEE, ODER?
19.04.2012 - 03.06.2012

Wolfgang Laubersheimer, Design

Die Galerie Werft11 zeigt in der Ausstellung "NEE, ODER?" Objekte des Kölner Designers Wolfgang Laubersheimer.
"Nee, oder"? ist eine berechtigte Frage, denn hier wird nichts so präsentiert, wie man es erwartet!

Während der Designer Prof. Günter Horntrich zur Eröffnung der Ausstellung den Kochlöffel schwingt, wird der bekannte österreichische Koch Johann Lafer den Abend moderieren; und auch die gezeigten Objekte von Wolfgang Laubersheimer, der zu den bekanntesten Avantgarde-Designern Deutschlands zählt, lösen nicht selten Irritation aus.

Die Arbeiten von Laubersheimer verfügen immer über ein hohes Maß an Funktionalität. Doch obwohl man sie eindeutig der designerischen Disziplin zuordnen kann, zeigen sie auf verwirrende Weise eine gewisse Nähe zur Bildhauerei – Laubersheimer's ursprünglichen Profession.

Sein »Gespanntes Regal« ist zum einen ein funktionales Möbelstück, das durch seine Lässigkeit und Reduziertheit besticht. Es ist aber auch eine Skulptur voll Dynamik und Rhythmus, die den Betrachter die Spannung der Konstruktion spüren lässt. Das Objekt aus dem Jahr 1984 hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren und zählt völlig zu Recht zu den wenigen Möbelstücken des »Neuen Deutschen Designs«, die es geschafft haben, zu Design-Klassikern zu avancieren. Wer die Entstehungsgeschichte dieses Möbels kennt weiß – es ist ein typischer Laubersheimer!

Wer sich mit Wolfgang Laubersheimer und seinen Arbeiten beschäftigt, erkennt schnell seinen Hang zur - teilweise bösartigen - Ironie. Da gerät eine zarte, mitleiderregende, langsam vor sich hin zuckelnde Miniatureisenbahn schon rein gefühlsmäßig in Konflikt mit dem darunter stehenden, streng funktionalen, monolithischen Stahlkorpus mit Schubladen und martialischen Griffen. Oder die erstmals gezeigten Steinplatten mit den deutschen Flussläufen, in Miniatur, in originalgetreuem Maßstab. Ein Extrakt, bzw. die herausgelöste reine Metapher seines Amazonas Desks.

Neben einer eigenwilligen Neuinterpretation der Design Ikone, »Gespanntes Regal« und einigen veränderten, neu interpretierten Objekten der Vergangenheit - Zitat Laubersheimer: "endlich mal fertig geworden" - zeigt die Ausstellung neue Leuchtobjekte, die anders und für Anderes werben als erwartet und solche, die auf den - scheinbaren - Widerspruch von zart und schroff, zart und brutal hinweisen. Schwere Stahlkörper umschmeicheln sehr bedrohlich kleine, zarte Leuchten. In diesem Gegensatz findet man sie wieder - die ausgesprochen spannungsreiche Ironie, die Laubersheimer als Ausweg aus seiner Angst vor Romantik bezeichnet. Der Kölner Designer ist Professor an der Köln International School of Design (KISD). Er gründete 1982 gemeinsam mit Designern und Künstlern die Produktionsfirma für Möbel »Unikate« und 1985 die Galerie »Pentagon«. Auf der documenta 8, in Kassel fand das »Pentagon Casino«, internationale Beachtung. Wolfgang Laubersheimer lebt und arbeitet in Köln.

Ausstellungseröffnung

Donnerstag, 19. April 2012 ab 19:00 Uhr 

Einführung, unerwartet. Ein Koch
Snacks, abenteuerlich. Ein Designer
Sichtweise, emotional. Laubersheimer

Pressemappe
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Wolfgang Laubersheimer